Schwerpunkte des gemeinsamen Gesprächs waren die Nachwuchsgewinnung in den grünen Berufen, die Zukunft der Tierhaltung und die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz. Ersteres sehen die Jugendlichen in der fehlenden Planungssicherheit, dem Ausmaß an Bürokratie sowie den fehlenden Anreizen und der fehlenden Wertschätzung ihrer Arbeit begründet. Beim Umbau der Tierhaltung braucht es laut dem BDL Taten statt Worte, denn er sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der einer Finanzierungslösung bedarf. Solange diese nicht geklärt sei, könnten die Junglandwirtinnen und -landwirte nicht in tierwohlgerechtere Ställe investieren. Wenn der Bund die Mehrkosten für mehr Tierwohl und Klimaschutz nicht aufbringen könne, werde die Zahl der tierhaltenden Betriebe hierzulande weiter sinken.
Ein weiterer Kritikpunkt waren die vorgesehenen Kürzungen im Bundeshaushalt 2024 in Höhe von 19 Prozent im Kinder- und Jugendplan, die einen Strukturabbau in der Jugendverbandsarbeit nach sich ziehen würde. Jugendverbände festigen soziales Engagement, die Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung und wirken präventiv, sodass Jugendliche nicht in Problemlagen geraten. Diese Kürzung, die direkt das ehrenamtliche Engagement und das Aufwachsen unserer Jugendlichen beeinflusst, halte ich für einen großen Fehler.
Es ist mir angesichts der tatkräftigen und zukunftsgewandten Junglandwirte, mit denen ich regelmäßig im Gespräch bin, ein besonderes Anliegen, dass der von der Borchert-Kommission und der Zukunftskommission Landwirtschaft mühsam ausgehandelte gesellschaftliche Kompromiss nicht zerbricht - damit der Beruf Landwirt weiterhin eine Zukunft in Deutschland hat.