Man dürfe das menschliche Leid, das der Krieg für die Menschen in der Ukraine mit sich bringe, nicht vergessen, betonte Färber. „Nicht nur in der Ukraine sondern auch bei uns brauchen die Menschen Sicherheit, Verlässlichkeit und eine politische Führung, die Entscheidungen trifft“, so der CDU-Vorsitzende. Gerade beim letzten Punkt habe die aktuelle Regierung allerdings viel Vertrauen bei der Bevölkerung verspielt. „In Berlin erleben wir eine Regierung, die es nicht schafft, sich zu einigen. Eine Regierung, die eine „Politik der Ankündigung“ betreibt, in Schnellschüssen Beschlüsse fasst und Entscheidungen trifft, die nicht zu Ende gedacht sind“, kritisiert Färber. Eindrucksvolles Beispiel dafür sei das Heizungsgesetz.
Nicole Razavi machte in ihrem Vortrag zu den Chancen und Herausforderungen beim Bauen deutlich: „Energie und Wohnraum muss sich jeder leisten können. Auch wenn die Bedingungen für den Wohnungsbau aktuell sehr schwierig sind.“ Materialmangel, fehlende Fachkräfte, steigende Zinsen und von der Regierung gestrichene Förderungen würden in vielen Fällen dazu führen, dass der „Traum vom Eigenheim“ für viele Menschen platze. „Das ist ein unhaltbarer Zustand. Wir brauchen Lösungen für konkrete Problemstellungen wie beispielsweise die Lieferengpässe bei den Wärmepumpen oder den Mangel an Monteuren“, macht die Ministerin deutlich. Für Razavi ist klar: Wohnraum dürfe kein Luxusgut sein. Entlasten, Fördern, Beschleunigen sei der Lösungsansatz für die aktuellen Problemstellungen: „Dazu gehören wirkungsvolle Förderprogramme, Erleichterungen bei der Schaffung von sozialem Wohnraum und weniger Bürokratie.“
Die erneuerbaren Energien müssen ausgebaut werden. „Die Netze sind für den notwendigen Ausbau der regenerativen Energien aber noch nicht leistungsfähig genug. Mit unserem jetzigen Ausbaustand werden wir die Klimaziele nicht umsetzen können“, stellte Hubert Rinklin klar.
Auch das Gebäudeenergiegesetz sei herausgegeben worden, ohne die erforderlichen Lösungen dazu parat zu haben. „Wichtig wäre eine kommunale Wärmeplanung bis das Gesetz in Kraft tritt. Außerdem ist nach wie vor offen, wer für die hohen Investitionen bezahlen muss, und wie die Energie zu den Gebäuden kommen soll“, so Rinklin, der am Beispiel des Windparks Lauterstein veranschaulichte: „Die Energiewende kann nur stattfinden, wenn Windparks ohne lange Genehmigungsverfahren und mit der Akzeptanz der Bevölkerung gebaut werden dürfen. Im Windpark Lauterstein waren 30 Anlagen geplant. Nur 16 wurden gebaut. Diese dafür aber ohne Probleme und ohne langwierige Prozesse.“
Seit der Gründung der Alb-Elektrizitätswerke Geislingen Steige eG im Jahr 1910 ist die regionale Versorgung mit Energie das Ziel. „Dieses Ziel wollen wir auch weiter verfolgen: regional bauen und in die Region mit Windrädern, Leitungsnetzen, Wasserkraftwerken und Photovoltaikanlagen investieren“, so Rinklin.
Mit einem großen „Vergelt’s Gott an die Gastgeber und Gastredner sowie die vielen helfenden Hände schloss Färber den Sommerempfang: „Die Energiewende muss umsetzbar, planungssicher und für Unternehmen sowie Bürger bezahlbar sein. Sie darf nicht mit der Brechstange durchgesetzt werden. Dafür finden wir keine Akzeptanz in der Bevölkerung.“