Rede im Plenum zur Waldbewirtschaftung

Zur Unterstützung des Waldumbaus hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ein Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ aufgelegt. Dafür werden bis 2026 Finanzmittel in Höhe von 900 Millionen Euro bereitgestellt. Gefördert werden je nach Größe der Waldfläche 11-12 zusätzliche Klimaschutz- und Biodiversitätsleistungen, und die Verpflichtung, diese Kriterien über zehn oder 20 Jahre einzuhalten. Dieses Programm berücksichtigt jedoch nicht die CO2-Senkenleistung des Waldes. Aber gerade das große CO2-Speicherpotenzial des Waldes ist doch der wesentliche Baustein für den Klimaschutz.

Allein durch die fotosynthetische Einbindung von CO2 in Biomasse können jährlich etwa 7 Prozent der nationalen Treibhausgasemissionen ausgeglichen werden. Von dieser Leistung profitieren Waldbesitzer allerdings bisher nicht. Darüber hinaus bleibt das Programm finanziell hinter den Notwendigkeiten zurück: Das Thünen-Institut hat den jährlichen Finanzbedarf auf 1,4 Mrd. Euro beziffert.

Deutschland verfügt über 11,4 Millionen Hektar Wald. Davon sind 48% Privatwald, 29% im Eigentum der Länder, 19% im Eigentum von Körperschaften und 4% im Eigentum des Bundes. Wir haben insgesamt 2 Millionen private und kommunale Waldeigentümer. Allen sind in den letzten Jahren durch Trockenheit, Stürme und Borkenkäferplagen in den letzten Jahren Schäden in Höhe von fast 13 Mrd. Euro entstanden. 450.000 Hektar müssen wieder aufgeforstet und an den Klimawandel angepasst werden. Das ist allein durch Erlöse aus dem Holzverkauf für Waldbesitzende nicht zu finanzieren.

Aber unsere Wälder sind mehr als reine Forstwirtschaftsflächen. Sie sind Lebensraum für mehr als 11.000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten Darüber hinaus leisten vielfältige Ökosystemleistungen für unsere Gesellschaft: Sie produzieren Sauerstoff, binden CO2 und tragen auf diese Weise maßgeblich zum Klimaschutz bei. Im deutschen Wald wird die Atmosphäre jährlich um rund 52 Millionen Tonnen Kohlendioxid entlastet.